Wie vergiftet ist die Helbingstraße?

Mit einer Großen Anfrage an die Verwaltung will die GAL-Fraktion Wandsbek klären, ob in absehbarer Zeit mit einer Schließung des Chemiewerks in der Helbingstraße zu rechnen ist und wer in diesem Fall die Verantwortung für die Bodensanierung übernehmen wird.

Bereits im Jahr 2009 hatte die Firma Cytec Surface Specialties Germany, die das Werk seit 2005 betreibt, Teile ihrer Produktion nach Österreich verlagert und etwa 100 Stellen abgebaut. Den Wandsbeker GRÜNEN geht es vor allen Dingen darum, rechtzeitig die Frage zu klären, wer die Sanierung des Grundstücks übernimmt, von dem angenommen wird, dass es hochgradig kontaminiert ist.

Seit 1933 werden an der Helbingstraße Kunstharze produziert. In der Vergangenheit kamen dabei u.a. auch krebserregende Rohstoffe wie Epichlorhydrin und Formaldehyt sowie Bisphenol A zum Einsatz. In der Vergangenheit hat es zahlreiche Störfälle gegeben bei denen die Stoffe freigesetzt wurden. Umweltschutzkriterien haben in der 80-jährigen Werksgeschichte nicht immer eine Rolle gespielt.

In ihrer Großen Anfrage an die Verwaltung fordern die Wandsbeker Grünen eine genaue Bestandsaufnahme aller chemischen Rohstoffe, die seit 1933 in der Helbingsstraße gelagert und verarbeitet wurden sowie eine Einschätzung ihres Umweltgefärdungspotentials. Außerdem soll geklärt werden, wer ggf. für die Sanierung der Fläche zur Verantwortung gezogen kann.

In einem vergleichbaren Fall bei der Insolvenz der Firma Arostal in Rahlstedt konnten die Verursacher für die Bodenverunreinigung nicht haftbar gemacht werden. Aufgrund des Verunreinigungsgrades wird hier nun eine Kostenübernahme der Sanierung durch einen Investor für den Wohnungsbau auf dieser Fläche angestrebt. Ob das im Falle der Chemiefabrik an der Helbingstraße möglich ist und welche Gefahren auch bei einem Weiterbetrieb der Fabrik von dem Gelände ausgehen, wollen die Wandsbeker GRÜNEN mit Ihrer Anfrage klären.