Der erste Roman der Weltgeschichte ist von Miguel Cervantes südlich von Madrid angesiedelt worden. Hier hat er zum ersten Mal den Namen seines Helden zu Papier gebracht und einen konservativen Hidalgo in die Weltgeschichte eingerückt, dessen idealistisches Asketentum noch heute fasziniert. Die Welt ist aus den Fugen, formuliert Zeitgenosse Shakespeare, aber blinder Fundamentalismus als Lösung? Mit unüberhörbar ironischem Unterton fabuliert Cervantes, selbst Aufkäufer für die spanische Kriegsflotte, eine Welt des Misstrauens, Teilens und hinterhältigen Austeilens. Es ist mehr als derber barocker Spaß, was dem Ritter von der traurigen Gestalt widerfährt.
Stephan Zörnig hat sich 400 Jahre nach Cervantes´ Tod auf Spurensuche begeben. Sein Reisebericht schildert anschaulich, wo sich der Junker von der traurigen Gestalt bewegt hat zwischen mannhaftem Wollen und törichter Verstrickung.
Die deutschen Textpassagen trägt der Schauspieler Hans Heller vor, es begleitet der Gitarrist und Arrangeur Ferdinand Feil auf der spanischen Gitarre. So wird der Abend zu einem ebenso amüsanten wie lehrreichen Don Quijote-Abend, was nicht ganz leicht ist und doch so faszinierend bei einem selbsternannten Kämpfer um Ehre und Gerechtigkeit – eines Kämpfers, den es so nie gegeben hat, und den doch jeder kennt.
In Kooperation mit dem Künstlerhaus Ohlendorffturm. D1e Lesung ist am 24. März um 20.00 Uhr vom KulturWerk Rahlstedt Am Ohlendorffturm 36.
(Anmeldung erbeten unter Telefon 040 – 319 66 33 oder info@hans-heller.de)