Unter diesem Titel meldete die CDU-Fraktion für die vergangene Bezirksversammlung Wandsbek eine Aktuelle Stunde an. Hintergrund sind die immer schwieriger werdenden Bedingungen für die Marktbeschicker.
Wochenmärkte haben eine Jahrhunderte alte Tradition und tragen auch zur Versorgung von Lebensmitteln bei, die vor den Toren Hamburgs angebaut werden. Der Trend frisch, regional und unverpackt gehört auf den zwölf bezirklichen Wochenmärkten in Wandsbek längst zum Alltag. Die Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren für die Händler und Erzeuger so stark verändert, dass es für sie immer schwerer wird ihre Stände zu führen. Viele haben bereits aufgegeben, davon zeugen die vielen Lücken auf den Märkten.
Zum einen sind es die Strom- und Standkosten, die durch das Bezirksamt in diesem Jahr nochmal kräftig angehoben wurden. So stiegen die Standgebühren für den laufenden Frontmeter von 3,50 auf 4,50 Euro und der Strompreis je angefangene 500 kW von 2,00 auf 5,00 Euro. Die Erhöhung sei laut Bezirksamt notwendig, um die Kostendeckung der Märkte zu gewährleisten.
Zum anderen sind die Marktbeschicker durch neue Auflagen mehr belastet denn je. Allein im Jahr 2023 gab es sechs neue Vorschriften. Ein weiterer Kostenanstieg ist für 2024 zu erwarten, wenn die Maut-Gebühr schon für Fahrzeuge ab 3,5 t anstatt wie bisher ab 7,5 t gilt. Die Dokumentationspflichten, Kassensysteme sowie Verpackungs- und Pfandsysteme verlangen den Marktleuten viel ab. Die Mehrkosten, die auf die Produkte aufgeschlagen werden müssen, sind für die Endverbraucher oft nicht nachvollziehbar oder nicht leistbar.
„Wir müssen hinterfragen, ob wir an der Kostendeckungspflicht der bezirklichen Wochenmärkte festhalten, denn in Anbetracht der veränderten Rahmenbedingungen, schaffen wir damit langfristig die Wochenmärkte womöglich ab“, sagt Niclas Heins, Fachsprecher für Wirtschaft der CDU-Fraktion Wandsbek.
„Das immer neue Vorschriften den Marktbeschickern das Leben schwer machen, können wir im Bezirk nur bedingt angehen. Dafür arbeiten wir eng zusammen mit unseren Kollegen auf Landes- und Bundesebene. Aber die Möglichkeiten, die wir im Bezirk haben, um eine Entlastung herbeizuführen, die sollten wir nutzen“, sagt Dr. Natalie Hochheim, Vorsitzende der CDU-Bezirksfraktion Wandsbek.