Stadt muss neue Antworten finden

Streetworker, Tagesaufenthalte, medizinische Versorgung und soziale Beratung – dies alles stellen vor allem die Caritas und die Diakonie für die Betroffenen bereit. Mehr als 2000 Menschen in der Stadt sind obdachlos, dazu kommen eine große Zahl von EU-Bürgern aus Osteuropa, die hier zwar keine Sozialleistungen erhalten, für die das Leben in Deutschland auf der Straße aber immer noch lebenswerter ist, als in der Heimat. Auch die vielen Abhängigen, deren Leben sind nur noch um die Droge dreht, fallen mehr auf: „In der U-Bahn, auf der Straße, in der Innenstadt betteln immer mehr und aggressiver – das ist kontraproduktiv, wenn es um Verständnis für diese Menschen geht“.

Wicher wünscht sich vom Hamburger Senat deutlich mehr Mut zur Tat: „Lassen Sie nicht zu, dass sich die Stadtgesellschaft von diesen Menschen abwendet“. Dafür müsse Hamburg auch investieren: „Das DrobInn ist komplett überlaufen, da müsste ausgebaut oder aber in Bahnhofsnähe eine zweite Station eröffnet werden. Zudem plädiert der SoVD Hamburg schon seit Jahren für das Housing-First Konzept, das obdachlosen Menschen ein eigenes Dach über dem Kopf und Perspektiven auf eine neue Struktur ermöglicht“.

Und dann wäre da noch eine Maßnahme, die die Stadt sehr schnell und einfach umsetzen könnte, und die den Hamburger: innen und alle Besucher: innen der Stadt signalisieren würde, dass die Politik gewillt ist, das Problem anzugehen: „Wer auf der Straße lebt, braucht Toiletten und auch mal eine Gelegenheit, sich zu waschen. Hier kann die Stadt helfen, so wie auch mit mehr Straßenreinigung an den Brennpunkten rund um den Hauptbahnhof. Denn auch diese Menschen haben bei all ihrer Not immer noch das Recht auf ein wenig Menschenwürde“.