Phänologie-Projekt 2020 im Sondergarten

Erste Runde: Gesucht wird der Vorfrühling – Zeigerpflanze: Schneeglöckchen

Nach zwei erfolgreichen Jahren mit dem Phänologie-Projekt folgt jetzt ein spannendes drittes Jahr, in dem die Phänologie-Meldungen miteinander verglichen werden können. Auch in diesem Jahr werden die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, die Zeigerpflanzen zu beobachten und sich am Phänologie-Projekt des Botanischen Sondergartens Wandsbek zu beteiligen.

Den Klimawandel im Auge behalten: Als es noch keine Wetterprognosen gegeben hat, wurde das Wetter genau beobachtet. Darauf basieren die sogenannten Bauernregeln: auf langjährigen Beobachtungen von Bauern über das Wetter. Die beobachteten Regelmäßigkeiten in Wetterabläufen und die Entwicklung der angebauten Pflanzen wie zum Beispiel Getreide wurde in Form von Reimen festgehalten. Einige mögen die Bauernweisheiten für Aberglauben halten, jedoch konnten einige von ihnen wissenschaftlich nachgewiesen werden.

Die Phänologie basiert auf den Beobachtungen der Tiere und Pflanzen. Sie beschäftigt sich mit witterungs- bzw. klimaabhängigen Ereignissen in der Natur. Es werden beispielsweise Blütenbildung und Blattfall beobachtet. Die Erkenntnisse werden im Gesundheitswesen (Pollenflug) und in der Landwirtschaft angewendet. Diese „Erscheinungslehre“ gliedert den Jahresablauf nicht in nur vier, sondern in zehn Jahreszeiten. Diese zehn Jahreszeiten orientieren sich an den Entwicklungen der so genannten „Zeigerpflanzen“.

Beobachtung der Zeigerpflanzen: Das Phänologie-Projekt des Botanischen Sondergartens möchte, gemeinsam mit Hamburger Natur- und Gartenfreunden, die zehn oben ausgewählten phänologischen Zeigerpflanzen beobachten. Der Beginn der phänologischen Jahreszeiten ist lokal sehr unterschiedlich (von Stadtteil zu Stadtteil) und ändert sich auch von Jahr zu Jahr.

Die Beobachtungen der „Phänophasen“ können Veränderungen des Klimas aufweisen, somit dienen sie dazu den Klimawandel im Auge zu behalten.

Phänologie hat in Hamburg eine lange Tradition: Seit 1945 gibt es den Hamburger Forsythien-Kalender. Hierbei handelt es sich um die längste, dem Deutschen Wetterdienst bekannte durchgehende Beobachtungsreihe. Beobachtet wird der Blühbeginn der Forsythiensträucher an der Lombardsbrücke.

Wann blüht das Schneeglöckchen 2020? Das Schneeglöckchen ist die Zeigerpflanze für den Vorfrühling. Wann blühen die Schneeglöckchen in den Stadtteilen? Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, Datum und Ort (in Hamburg und 25 km Umkreis) zu nennen, an dem sie die ersten Schneeglöckchen des Jahres in voller Blüte gesehen haben!

So sollen sie aussehen: Die ersten Schneeglöckchen haben ihre äußeren Blütenblätter abgespreizt, innerhalb der inneren Blütenblätter sind die Staubgefäße zu sehen.

Auswertung Schneeglöckchenblüte im Jahr 2018 und 2019: In den folgenden Zeiträumen gingen in den letzten zwei Jahren die Meldungen im Sondergarten ein: 21. Januar bis 16. März 2018 und 14. Januar bis 17. Februar 2019.

Meldungen zur Schneeglöckchenblüte können online unter www.hamburg.de/wandsbek/phaenologie/ oder  telefonisch unter 040 693 97 34 mitgeteilt werden. Wichtig ist die Angabe von Stadtteil und Datum. Die Sondergarten Referenz-Schneeglöckchen wachsen neben der Andentanne.

Als nächstes wird der Blühbeginn der Forsythie gesucht, als Zeigerpflanze für den Erstfrühling! (Foto: © Helge Masch)