NABU bittet um Verzicht von Laubsaugern und Laubläsern

Der Herbst ist da und überall sammelt sich Laub auf dem Boden. Die Stadtreinigung rückt mit großen Einsatztruppen an. Fast täglich ist sie zurzeit mit Kehrmaschinen, Laubbläsern und großen Saugrüsseln unterwegs. Dies soll die Verkehrssicherheit von Wegen sicherstellen. Aber auch im privaten Bereich werden die lärmenden Laubsammler immer häufiger eingesetzt,  um das Herbstlaub von Beeten, Rasen und Büschen zu entfernen.

Die Auswirkungen sind gravierend: Sie zerstören Lebensraum und töten Kleintiere. Denn mit den Laubbläsern lässt sich Laub bis in den hintersten Winkel des Gartens oder der Grünanlage beseitigen, Laubsauger dagegen beseitigen das Laub nicht nur, sondern häckseln die darin lebenden Kleinlebewesen regelrecht und verletzen größere Tiere. NABU-Vorsitzender Alexander Porschke appelliert daher auch in diesem Herbst an Hamburgs Bürger und Bürgerinnen: „So viel Wirbel um das Laub ist für unsere Natur nicht gut. Lassen Sie die Blätter auf Beeten und unter Büschen liegen. Sie sind ein guter Dünger für den Boden und ein wichtiger Lebensraum für Tiere. Ein Verzicht auf den Einsatz von Laubbläser- und Laubsaugern dient nicht nur dem Naturschutz, sondern schützt auch unsere Umwelt vor zusätzlicher Lärmbelästigung.“

Die österreichische Stadt Graz hat bereits zum 1. Oktober 2014  das dröhnende Gepuste der Laubbläsern verboten. Hier darf nur noch mit Besen und Rechen gekehrt werden. Auch wenn die Hamburger Stadtreinigung neue Elektro-Püster angeschafft hat, die lauten alten Geräte sind weiter im Einsatz.  Porschke: „Wegen der hohen Lärmbelastung im Großraum Hamburg, setzt sich der NABU für Anti-Lärm-Maßnahmen ein. Weniger lautes Aufwirbeln nach dem Vorbild der Grazer, würde auch den Hamburger Herbst leiser machen.“

Laubsauger verletzten zudem die größeren und verschlingen die kleinen Tiere bis hin zu Fröschen und Molchen. Für den Sog der Sauger werden Luftgeschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometern und Saugleistungen von etwa zehn Kubikmeter pro Minute erzeugt.

Die in Boden und Krautschicht lebenden Kleinlebewesen, wie Käfer, Spinnen, Tausendfüßer, Asseln und Amphibien können sich dem Turbo-Blas- bzw. Saugstrom kaum widersetzen. Verfügen die Geräte zudem über eine Häckselfunktion werden die Tiere meist im gleichen Arbeitsgang zerstückelt. Auch für Kleinsäuger ohne Fluchtverhalten wie Igel und ihre Jungen sind diese modernen Geräte lebensbedrohlich.