Kein Zutritt für Einbrecher!

Die gute Nachricht ist: Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist gesunken. 2018 verzeichneten die deutschen Versicherer 20.000 Wohnungseinbrüche weniger als im Vorjahr. Die schlechte Nachricht: Es sind immer noch 110.000, oft verbunden mit hohen finanziellen Schäden und psychischen Folgen. Zum Tag des Einbruchschutzes am 27. Oktober gibt Peter Schnitzler, Versicherungsexperte von ERGO, einen Überblick über wirkungsvolle Schutzmaßnahmen und finanzielle Förderungen.

Erster Schritt: Keine Bequemlichkeit. Schaffen es Einbrecher nicht, innerhalb von fünf Minuten in ein Haus oder eine Wohnung zu gelangen, geben sie meist auf. Häufig versuchen sie es bei den größten Schwachstellen: An Haus-, Balkon- und Terrassentüren sowie an Fenstern. Die Bewohner sollten es ihnen hier so schwer wie möglich machen: „Selbst wer nur kurz zum Bäcker um die Ecke geht, sollte die Haustür abschließen und sie nicht einfach nur ins Schloss fallen lassen“, rät Peter Schnitzler. Das gilt auch für die Fenster: Egal wie klein und in welchem Stockwerk, alle sollten geschlossen sein, wenn niemand zu Hause ist. Gekippte Fenster, offene Dachluken oder Balkontüren laden Einbrecher regelrecht ein.

Zusätzlicher mechanischer Schutz. Als zusätzlichen Schutz empfiehlt die Polizei eine stabile, mechanische Sicherung von Fenstern und Türen. Sicherungen an Türblatt oder -rahmen, -bändern, -schlössern, Beschlägen oder Schließblechen sollte ein Fachbetrieb anbringen, der die einzelnen Bauteile optimal aufeinander abstimmt. Bei Fenstern sind vor allem die Beschläge, Verriegelungen und die Verglasung Ansatzpunkte für Verbesserungen. „An besonders gefährdeten Stellen, wie Keller- oder häufig gekippten Toilettenfenstern, sind Gitter empfehlenswert“, so der ERGO Experte. Ein weiterer Hinweis: „Geschlossene Rollläden sind kein wirksamer Schutz gegen Einbrecher: Denn so ist für alle sichtbar, dass niemand zu Hause ist.“ Zudem sind Rollläden meistens aus Kunststoff und bieten keinen ausreichenden Widerstand. Rollladensicherungen können aber zumindest verhindern, dass Eindringlinge die heruntergelassenen Rollläden hochdrücken und so an Fenster und Türen kommen. Da jedes Haus und jede Wohnung so individuell ist wie seine Bewohner, sollte das jeweilige Sicherheitskonzept maßgeschneidert sein. Die meisten Landeskriminalämter haben zu diesem Zweck Beratungsstellen eingerichtet.

Schutz durch aufmerksame Nachbarschaft. Neben mechanischen Schutzmaßnahmen und einem sicherheitsbewussten Verhalten ist eine aufmerksame Nachbarschaft ein wichtiger Bestandteil beim Einbruchschutz: „Wer fremde Personen an der Haustüre des Nachbarn hantieren oder durch dessen Garten schleichen sieht, sollte unbedingt die Polizei informieren. „Auf keinen Fall den Einbrecher selbst stellen“, warnt der ERGO Experte. Und für den Urlaub gilt: Das Haus bewohnt aussehen lassen. Am besten den Nachbarn darum bitten, hin- und wieder die Rollläden auf- und zuzumachen, den Briefkasten zu leeren und die Blumenkästen nicht vertrocknen zu lassen.

Finanzielle Unterstützung durch KfW und Hausratversicherung. Wer sein Zuhause sicherer machen möchte, kann Fördermöglichkeiten von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) nutzen. Sie unterstützt eine Reihe von Maßnahmen zum Einbruchschutz mit Investitionszuschüssen oder günstigen Krediten. Aktuell stehen für solche Schutzmaßnahmen der „Investitionszuschuss Einbruchschutz (455-E)“ und der „Kredit Altersgerecht Umbauen (159)“ zur Verfügung. Eigentümer und – unter bestimmten Voraussetzungen – auch Mieter können die Förderung direkt bei der KfW beantragen. Kommt es doch zu einem Einbruch, übernimmt eine Hausratversicherung in der Regel die Kosten für den materiellen Verlust. (Anzeige)