Gut versichert in die Schule

Mit der Einschulung beginnt für Kinder ein neuer Lebensabschnitt. Eltern sollten sich frühzeitig Gedanken machen, wie sie ihre Sprösslinge richtig absichern.Zahlreiche ABC-Schützen stehen derzeit in den Startlöchern und können es kaum erwarten, bis sie endlich die Schultüte in den Händen halten. Für Kinder ist der erste Schultag etwas ganz Besonderes. Und nicht nur für sie ändert sich mit dem Start in die Schule einiges. Auch für die Eltern bricht eine neue Zeit an. Sie sollten nun erneut prüfen, wie der Nachwuchs abgesichert ist.

Eltern haften für ihre Kinder

Der viel zitierte Spruch „Eltern haften für ihre Kinder“ stimmt so nicht ganz. Hat der Nachwuchs das siebte Lebensjahr noch nicht vollendet, gilt er als nicht deliktfähig und kann somit auch nicht für einen verursachten Schaden belangt werden. Diese Regelung gilt auch für Kinder bis zum zehnten vollendeten Lebensjahr, wenn sie im fließenden Verkehr einen Unfall verursachen. Doch Geschädigte können sich auf die versäumte Aufsichtspflicht der Eltern berufen – und das Geld dennoch einfordern. „Eltern sollten deshalb darauf achten, dass ihre Privathaftpflichtversicherung nicht deliktfähige Personen einschließt“, sagt Oliver Liebermann, Bereichsvorstand für den Nordosten bei MLP, „dann kommt die Versicherung für den entstanden Schaden auf, auch wenn es juristisch keine Grundlage dafür gibt.“ Hohe Deckungssummen von mindestens fünf Millionen Euro für Personen- und Sachschäden sind hier ratsam.

Fahrräder in die Hausratversicherung einschließen

Kinderfahrräder lassen sich – genau wie die Räder der Eltern – in eine bestehende Hausratversicherung aufnehmen. Diese greift auch bei Diebstahl außerhalb des eigenen Grundstücks – sofern das Fahrrad abgeschlossen war. Das schützt zwar nicht vor dem Diebstahl selbst, ist aber im Ernstfall zumindest ein finanzieller Trost, zumal der Einschluss in die Hausratversicherung gegen einen geringen Zusatzbetrag möglich ist, je nach Wert des Kinderrads. „Es gibt auch spezielle Fahrradversicherungen, diese sind aber meist teurer“, sagt Oliver Liebermann.

Unfallversicherung: wichtig bei Invalidität

Zudem sollten Eltern für ihre schulpflichtigen Kinder über den Abschluss einer Unfallversicherung nachdenken. Zwar greift in der Schule und auf den direkten Wegen hin und zurück die gesetzliche Unfallversicherung. Die meisten Unfälle passieren aber in der Freizeit – hier besteht der gesetzliche Unfallversicherungsschutz jedoch nicht. Eine private Unfallversicherung mindert die finanziellen Folgen, wenn ein Kind durch einen Unfall zum Beispiel invalide wird. Mit der Entschädigungssumme können Umbauten, Reha-Maßnahmen oder ähnliches bezahlt werden. Alternativ gibt es hierfür auch spezielle Kinderinvaliditätsversicherungen. „Dort ist neben einer unfall- auch eine krankheitsbedingte Invalidität versichert“, sagt Oliver Liebermann. Die Zahlungen erfolgen im Unterschied zur Unfallversicherung nicht als Einmalbetrag, sondern in Form einer monatlichen Rente.

Früh ein finanzielles Polster aufbauen

Wenn es darum geht, dem Kind ein finanzielles Polster zu verschaffen, können Eltern schon mit kleinen Beiträgen viel erreichen. Im aktuellen Niedrigzinsumfeld ist vom klassischen Sparbuch eher abzuraten. Besser: Ein Fondssparplan. Hier partizipiert der Anleger entsprechend seiner Risikotragfähigkeit an der Wertentwicklung der Kapitalmärkte. Aufgrund des langen Anlagehorizontes lassen sich Schwankungen in der Regel gut kompensieren. Läuft der Sparplan auf den Namen des Kindes profitieren Eltern von dessen Grundfreibetrag von 8.652 Euro sowie vom Sparer-Pauschbetrag, der bei 801 Euro liegt. Die Eltern sind bis zur Volljährigkeit des Kindes zwar verfügungsberechtigt, dürften das Geld aber nur verwenden, wenn sie es nachweislich für das Kind ausgeben.

Sparen und gleichzeitig Absichern geht zum Beispiel mit privaten Rentenversicherungen, bei denen sich die spätere Absicherung gegen Berufsunfähigkeit bereits berücksichtigen lässt. Vorteil: Die Kinder können später ohne erneute Gesundheitsprüfung eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen.