Frühblüher für öffentliche Grünflächen

Neben Mitteln aus der Umweltbehörde stockt die rot-grüne Koalition in Wandsbek jetzt nochmals die bezirkliche Grünpflege auf. Im Dezember wurden durch die Bezirksversammlung zusätzlich rund 127.000 Euro aus dem Förderfonds Bezirke für das öffentliche Grün reserviert. Bündnis 90/Die GRÜNEN und die SPD beantragen für die Januar-Sitzung, dass hiervon umfangreiche Pflanzungen von Blumenzwiebeln sowie die Förderung von Grünpatenschaften finanziert werden sollen. Damit werden neue und verbesserte Lebensräume für Tiere und Pflanzen geschaffen und Naturerlebnisse für Menschen auch in der Stadt ermöglicht.

Dr. Ursula Martin, Fachsprecherin für Umwelt der Wandsbeker GRÜNEN: „Mit Blumen bepflanzte Straßenränder, Streifen und Beete in Grünanlagen sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch unentbehrliche Nahrungsquellen für Wildbienen, Schmetterlinge und Vögel. Mit der Pflanzung von Blumenzwiebeln schaffen wir ein vielfältiges Nahrungsangebot schon im zeitigen Frühjahr – und farbenfrohe Hingucker für die Menschen, wenn sonst noch alles grau ist. Wie bereits bei den im letzten Jahr beschlossenen Blühflächen – die in diesem Herbst angelegt werden – sollen auch hier überwiegend heimische Arten zum Einsatz kommen, die langlebig und zum Verwildern geeignet sind.“
Außerdem wollen SPD und Grüne sich dafür einsetzen, dass auch kleinere Flächen des öffentlichen Grüns wie Randstreifen, Verkehrsinseln und Baumscheiben vermehrt ökologisch gestaltet werden. So können Kleinbiotope geschaffen werden, die Lebensraum für Pflanzen und Tiere bieten und im Idealfall ein grünes Netz bilden können.

Patricia Hauto, SPD-Bezirksfraktion: „Hier möchten wir gerne die BürgerInnen verstärkt mit ins Boot holen und für die Übernahme von Grünpatenschaften zur ökologischen Pflege solcher Kleinflächen werben. Eine Bepflanzung von Baumscheiben – also dem Bereich um den Stamm – kommt zusätzlich auch den Bäumen zugute, weil durch eine vorsichtige Bodenlockerung eine bessere Durchlüftung des Bodens und damit auch eine verbesserte Nährstoff- und Wasseraufnahme bewirkt wird. Zusammen mit der Verwaltung wollen wir Ideen entwickeln, wie wir hier Anreize für ein ehrenamtliches Engagement schaffen können.“

Hintergrund:
In Zeiten des sich abzeichnenden Klimawandels und zunehmend intensiver Landnutzung verlieren immer mehr Tier- und Pflanzenarten ihren ursprünglichen Lebensraum. Bei einer ökologisch orientierten Anlage und Pflege kann das so genannte Straßenbegleitgrün dabei helfen, diese negativen Auswirkungen abzuschwächen. Statt wenig ökologischer Rasenflächen oder mit Cotoneaster oder Mispeln bepflanzte Verkehrsinseln und Straßenränder können heimische Blühpflanzen und bepflanzte Baumscheiben zu einer vielfältigen Natur in der Stadt beitragen. Unbepflanzte Baumscheiben sind z.B. oft stark verdichtet, was die Zufuhr von Wasser und Luft (und damit von Sauerstoff) durch den Boden verhindert und damit die Nährstoffaufnahme sowie die Mikroflora und -fauna beeinträchtigt. Dazu kommt die Nutzung als Hundetoilette und Abstellfläche sowie mechanische Schäden durch missglückte Einparkversuche. Durch eine Bepflanzung mit flachwurzelnden Blumen kann eine Aufwertung der Flächen erreicht werden. Außerdem sorgt eine – vorsichtige – Lockerung des Bodens für eine erhöhte Durchlüftung des Bodens und eine verbesserte Nährstoff- und Wasseraufnahme, was wiederum den Bäumen zugute kommt!