Zum 17. Mal gibt der Botanische Sondergarten Wandsbek das Ergebnis der Wahl zur „Giftpflanze des Jahres“ bekannt. Im Gegensatz zu anderen Nominierungen im Bereich „Natur des Jahres“ kann jede und jeder Interessierte Kandidaten vorschlagen und sich an der Abstimmung beteiligen.
Am 15. Dezember 2020 endete die 200-tägige Abstimmung. Der Schlafmohn ging daraus als Sieger hervor. So trugen 34,9 Prozent, gleich 375 der 1074 gültigen Stimmzettel, den Namen des Schlafmohns. Die Wahlbeteiligung lag bei diesem Durchgang leider unter dem Durchschnitt (1570 Stimmen). Dies ist auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen fanden kaum Präsenzveranstaltungen statt, bei denen auf die Wahl hingewiesen hätte werden können.
Die weiteren Plätze verteilen sich wie folgt:
2. Platz: Stechapfel Datura stramonium 239 Stimmen (22,3 %)
3. Platz: Rhododendron Rhododendron sp. 163 Stimmen (15,2 %)
4. Platz: Efeu Hedera helix 158 Stimmen (14,7 %)
Ziel der Aktion war und ist, dass sich Menschen kritisch mit dem Thema »Giftpflanzen« auseinandersetzen, Fragen stellen und sie ggf. auf die giftige Wirkung einiger Pflanzen aufmerksam gemacht werden. Pflanzen mit giftigen Inhaltsstoffen haben keinen Makel, daher sollten sie grundsätzlich nicht aus den Gärten und der Natur entfernt werden.
Über die Giftpflanze des Jahres 2021: Der Mohn bzw. Schlafmohn wurde zur Giftpflanze des Jahres 2021 gewählt.
Wenn der Mohn genannt wird, wird dieser oft mit Drogen, Rauschgift oder Opium assoziiert und erst mit dem zweiten Gedanken mit Mohnkuchen oder Mohnbrötchen. Es ist jedoch die gleiche Pflanze, die die „Rohstoffe“ liefert: der Schlafmohn (Papaver somniferum). Der Milchsaft, der durch Einritzen der Saatkapseln austritt, enthält Opiumalkaloide. Die Saatkörner, die sich in dieser Kapsel befinden, sind jedoch so gut wie frei von diesen Alkaloiden. Sogar Kinder können bedenkenlos diese Saatkörner verzehren. So ist es nur natürlich, dass eine Vielzahl von Kuriositäten rund um den Schlafmohn kursiert. Diese wollen wir auf dieser Internetseite und mit der Wahl des Schafmohns zur Giftpflanze des Jahres ins richtige Licht rücken.
Weitere Informationen sind unter www.hamburg.de/wandsbek/giftpflanze-des-jahres/ verfügbar.
Erste Hilfe bei Vergiftungen: Bei dem geringsten Verdacht einer Vergiftung wird dringend empfohlen, sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben. Auch die Giftinformationszentralen sind kompetente Ansprechpartner, die rund um die Uhr erreichbar sind und Auskunft geben. Zum Beispiel das Giftinformationszentrum Nord ist im Notfall erreichbar unter der Telefonnummer 0551 / 19240.
Es geht weiter: Die Aktion „Giftpflanze des Jahres“ geht weiter. Bis zum 20. Mai 2021 können Kandidatenvorschläge für die Wahl der Giftpflanze des Jahres 2022 eingereicht werden. Aus diesen Vorschlägen wird je eine giftige Nahrungspflanze, eine Staude, ein Gehölz und eine Kübel-/Zimmerpflanze sowie eine ein-/zweijährige Pflanze zur Wahl gestellt. Die Vorschläge können über das Online-Formular unter www.hamburg.de/wandsbek/gdj-kandidaten-vorschlag/ oder per Telefon 040 – 693 97 34 eingereicht werden. Dort besteht auch die Möglichkeit, sich für den Themen-Newsletter Giftpflanzen einzutragen.
Die Wahl der „Giftpflanze des Jahres“ 2022 beginnt am 1. Juni 2021 und endet am 15. Dezember 2021.
Rückfragen: Für Fragen steht der Leiter des Botanischen Sondergartens, Herr Helge Masch, gerne unter folgenden Kontaktdaten zur Verfügung: Tel.: 040 – 693 97 34, sondergarten@wandsbek.hamburg.de. Botanischer Sondergarten Wandsbek, Walddörferstraße 273, 22047 Hamburg.
Fotorechte © Helge Masch.