Mit einem monumentalen Denkmal als DenkRaum soll dem Widerstandskämpfer Helmuth James Graf von Moltke gedacht werden. Initiator hierfür ist die Christusgemeinde, vertreten durch Pastor Richard Hölck. Es ist beabsichtigt, zum 75. Todestag von Graf von Moltke ein Kunstwerk auf dem Grundstück Schloßstr. 78 – gegenüber dem Bezirksamt Wandsbek zu errichten.
Der dort geplante DenkRaum ist ein Block aus Naturstein oder Beton in Keilform mit den Maßen 6,50 Meter in der Länge und 3,50 Meter in der Höhe. Ein Durchgang in Form der Silhouette des Kopfes von Graf von Moltke ist der eigentliche DenkRaum und symbolisiert den Widerstand im Dritten Reich. Das Denkmal wird über Spenden, die lt. Pastor Hölck im Hintergrund bleiben wollen finanziert. Mit dem Entwurf wurde der Bildhauer Jared Bartz beauftragt.
In einem öffentlichen Anhörungsverfahren des Ausschusses für Finanzen und Kultur der Bezirksversammlung Wandsbek wurden Idee und Entwurf im Bürgersaal vorgestellt. Abgesehen von den Meinungen der Bürgerinnen und Bürger entscheidet die Bezirksversammlung endgültig über Vergabe des notwendigen öffentlichen Raumes und damit über die Realisierung des DenkRaumes an dieser Stelle. De Kuratorin Heike Stockhaus sagte, dass mit dem DenkRaum Moltke in Wandsbek ein Ort des Erinnerns entstehen soll, der den gelebten Raum von damals in einen gelebten Raum von heute überträgt. Und der Bezug der Familie von Moltke zu Wandsbek ist durch eine Gedenkplatte an den Widerstandskämpfer auf dem historischen Wandsbeker Friedhof hergestellt. Helmuth James Graf von Moltke wurde 1907 in Kreisau (Schlesien) geboren. Er studierte Jura und wurde zum Kriegsverwaltungsrat ernannt. Er war Mitbegründer der Widerstandsgruppe „Kreisauer Kreis“. Durch seine Stellung konnte er vielen Verfolgten helfen, wurde dann im Januar 1944 verhaftet und 23. Januar 1945 hingerichtet.
Bei der folgenden Diskussion der Anhörung wurde sowohl darauf hingewiesen, dass es durchaus eine ganze Reihe von Widerstandskämpfern in Wandsbek gab, deren man ebenfalls gedenken könnte, als auch Befürworter des DenkRaum Moltke, die erwiderten, dass es bisher keine Stimme aus Wandsbek gegeben hätte, überhaupt des Widerstandes im Dritten Reich zu gedenken.
Somit wird es also die Politik entscheiden, ob es den DenkRaum Moltke in Wandsbek geben wird.