Der NABU Hamburg bittet jetzt alle Gartenbesitzer, sich noch mindestens bis Ende Juli mit dem Hecken- und Strauchschnitt zu gedulden. Derzeit brüten viele Singvögel im Schutz des dichten Blattwerks.
In jedem Garten grünt es in diesen Tagen. Für viele Gartenbesitzer ist dies eine gute Gelegenheit Hecken zu stutzen. Zum Schutz der Vogelwelt bittet der NABU aber darum, mit dem Hecken- und Strauchschnitt noch bis Ende Juli zu warten. „Der Nachwuchs vieler Gartenvögel wie zum Beispiel von Amsel und Zaunkönig wird gerade flügge. In dieser sensiblen Phase ist ein Strauchschnitt für die Tiere problematisch“, erläutert Biologin Dr. Katharina Schmidt vom NABU Hamburg. „Die Vogeleltern könnten durch Schnittmaßnahmen so sehr gestört werden, dass sie ihre Brut aufgeben. Auch haben Beutegreifer ein leichteres Spiel, wenn die schützenden Zweige weggeschnitten werden und die Nester so leichter zu entdecken sind.“ Darüber hinaus gibt es im Juni bei vielen Singvögeln eine zweite Brut, die ebenfalls durch das Heckenschneiden gefährdet wird.
Auch aus Gärtnersicht lohnt es sich zu warten. Die Pflanzen befinden sich bis Ende Juni im zweiten Wachstumsschub. Wer zu früh die Heckenschere auspackt, muss sie in der Regel noch ein zusätzliches Mal einsetzen. „Auf jeden Fall gehört für naturfreundliche Gärtner vor dem Schnitt eine intensive Suche nach belegten Nestern in den Sträuchern dazu“, erklärt Schmidt. Gesetzlich müsse jeder, der Hecken schneidet, darauf achten, Vögel nicht unnötig zu stören.
Weitere Informationen über unsere heimischen Vögel und die Vogelschutzprojekte des NABU gibt es zu den Öffnungszeiten (Di – Do 14-17 Uhr) in der NABU-Infozentrale, Klaus-Groth-Straße 21 in Hamburg-Borgfelde und im Internet unter www.NABU-Hamburg.de