Am 31. März wurde der VI. Wellingsbüttler Orgelfrühling von Eberhard Lauer eröffnet und findet jetzt im bewährten „Zwei-Wochen-Rhythmus“ und jeweils um 18 Uhr statt.
Bei der Orgel der Lutherkirche Wellingsbüttel handelt es sich um ein 1962 von Gerd Zacher geplantes und von der Berliner Orgelbaufirma Karl Schuke gebautes dreimanualiges Instrument, auf dem besonders in den 60er und 70er Jahren Orgelmusikgeschichte geschrieben wurde. Die Organisten Gerd Zacher und Zsigmond Szathmàry lockten berühmte Komponisten wie Ligeti und Messiaen nach Wellingsbüttel. Eberhard Lauer spielt Werke von J.S. Bach und Olivier Messiaen.
Das zweite Konzert wird Julian Mallek am 14. April spielen. Mallek studierte in Leipzig, Lübeck, Hamburg und Wien Kirchenmusik (A) und Orgel (Konzertexamen) bei berühmten Lehrern wie Wolfgang Zerer und Avid Gast. Er dürfte schon deshalb einigen von Ihnen ein Begriff sein, da er erste Berufserfahrung als Kirchenmusiker in Wohldorf-Ohlstedt und Lemsahl-Mellingstedt sammelte.
Am 28. April erwartet Sie ein spannender Abend mit Thomas Emanuel Cornelius, Organist an der Elbphilharmonie. Er sieht sich in der Tradition der „komponierenden Interpreten“ und ist als Tastenin-stumentalist (Orgel, Klavier, Celesta, Cembalo), Dirigent und Komponist ein besonders vielseitiger und interessanter junger Musiker.
Den 4. Abend am 12. Mai gestaltet der Wellingsbüttler Kantor mit Werken von Bach, Mendelssohn und Ligeti selbst. Moritz Schott studierte in Köln, Hamburg, Paris und Leipzig bis zum Meisterklas-senexamen und ist seit 2013 Kirchenmusiker an der Lutherkirche Wellingsbüttel, wo er den „Wellings-büttler Orgelfrühling“ ins Leben rief, um ein Stück weit an die zumindest in Kollegenkreisen bekannte „Wellingsbüttler Tradition“ mit „alter“ und „neuer“ Musik anzuknüpfen.
Alexander Ivanov spielt am 26. Mai um 18 Uhr. Er besuchte die Glinka-Chorschule in seiner Geburts-stadt St. Petersburg und studierte in Herford, Hamburg und Lübeck Kirchenmusik und Orgel (Kon-zertexamen). Der Preisträger mehrerer Wettbewerbe ist seit 2005 Nachfolger des legendären Matthias Eisenberg in Keitum auf Sylt, wo er, selbst renommierter Konzertorganist, u.a. einen international be-kannten Konzertzyklus betreut.
Am Pfingstmontag, 10. Juni 2019 wird der VI. Wellinsgbüttler Orgelfrühling mit der jungen Mezzo-sopranistin Hasti Molavian und dem Organisten und Musikwissenschaftler Dr. Matthias Geuting sei-nen vorläufigen Abschluss finden. Im Abschlusskonzert wird ein Werk für Mezzosopran und Orgel aufgeführt werden, das Zacher noch in seiner Wellingsbüttler Zeit komponiert hat. Außerdem soll ein Werk von Juan Allende-Blin uraufgeführt werden. Daneben gibt es Musik von Bach und anderen. Gerd Zacher, der lange in Wellingsbüttel gewirkt hat, bevor er seine Professur in Essen bekam, starb am Pfingstmontag, dem 9. Juni 2014. An diesem Tag hätte er in Wellingsbüttel ein Konzert hätte geben sollen.
Quasi als Verlängerung des Wellingsbüttler Orgelfrühlings findet am Freitag, 12. Juli um 20 Uhr (!), in Wellingsbüttel ein Sonderkonzert unter dem Motto Bach&Bacchus statt. Gastkünstler wird an diesem Abend der Konzertorganist Taras Baginets sein. Baginets, Preisträger von 10 internationalen Wettbewerben, ist der Organist und Cembalist der Phil-harmonie in Jekaterinburg und künstlerischer Leiter des dortigen Bachfests. Ob als Solist mit Orchestern, als Begleiter oder mit seinen zahlreichen Soloprogrammen in über 50 Konzerten pro Jahr – Taras Baginets ist gern gesehener Gast in den Kathedralen und Konzertsälen Eu-ropas und Russlands. Er konzertierte u.a. bereits in Notre-Dame de Paris, in der Thomaskirche zu Leipzig, in St. Jacobi und St. Michaelis zu Hamburg, im Lübecker und im Rigaer Dom. CD- und Rundfunkaufnahmen dokumentieren seine künstlerische Arbeit. Zu den Genüssen für die Ohren soll noch ein Genuss für den Gaumen in Form eines Schlucks Wein kommen.