Als es noch keine Wetterprognosen gegeben hat, wurde das Wetter genau beobachtet. Darauf basieren die sogenannten Bauernregeln. Die Bauern beobachteten Regelmäßigkeiten in Wetterabläufen und die Entwicklungen der angebauten Pflanzen, wie z.B. Getreide, wurden in Form von Reimen festgehalten.
Die Phänologie basiert auf der Beobachtung von Tieren und Pflanzen. Sie beschäftigt sich mit witterungs- bzw. klimaabhängigen Ereignissen in der Natur. Es werden beispielsweise Blütenbildung und Blattfall beobachtet. Die Erkenntnisse werden im Gesundheitswesen (Pollenflug) und in der Landwirtschaft angewendet. Diese „Erscheinungslehre“ gliedert den Jahresablauf nicht in vier, sondern in zehn Jahreszeiten. Die zehn Jahreszeiten orientieren sich an den Entwicklungen der sogenannten „Zeigerpflanzen“.
Das Phänologie-Projekt des Botanischen Sondergartens möchte, gemeinsam mit Hamburger Naturfreundinnen und -freunden und Gartenbesitzerinnen und -besitzern, die zehn oben ausgewählten phänologischen Zeigerpflanzen beobachten. Der Beginn der phänologischen Jahreszeiten ist lokal sehr unterschiedlich (von Stadtteil zu Stadtteil) und ändert sich von Jahr zu Jahr.
Die Beobachtungen der „Phänophasen“ können Veränderungen des Klimas aufzeigen und dienen somit dazu, den Klimawandel im Auge zu behalten.
Wann sind die Früchte der Eiche reif?
Die braunen, mit Längsstreifen versehenen Eicheln zeigen den Beginn des Vollherbstes an. Der Deutsche Wetterdienst hat hierfür Mitte September (Mittelwert aus den Vorjahren) prognostiziert. Doch wann fallen die Eicheln wirklich reif aus den Bäumen? Die Früchte sind reif, wenn sie in einem bräunlichen Zustand sind.
Beobachten Sie mit uns:
Das Phänologie-Projekt des Botanischen Sondergartens möchte, gemeinsam mit Hamburger Naturfreunden und –freundinnen und Gartenbesitzern und -besitzerinnen, die oben ausgewählte phänologische Zeigerpflanze beobachten.
Entscheidend sind das Datum und der Stadtteil (in Hamburg und 25 km Umkreis) an dem die ersten ausgereiften Eicheln mit den charakteristischen Längsstreifen vom Baum fallen. Der Abwurf von grünen Früchten, die wurmstichig sind, ist nicht zu melden.
Beobachtungen können online (http://www.hamburg.de/wandsbek/phaenologie/) oder per Telefon (040 693 97 34) gemeldet werden. Wichtig ist die Angabe des Stadtteils und des Datums!
Die Sondergarten Referenz- Eiche wächst hinter der Hanfpalme.
Als nächstes suchen wir den Tag, an dem die Früchte der Schlehen reif sind, als Zeigerpflanze für den Spätherbst!
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an den Leiter des Botanischen Sondergartens Herrn Helge Masch (040 693 97 34). Foto: Helge Masch