Archiv für den Monat: Oktober 2014

Goethe und die Frauen

CHR. QUADFLIEG, Goethe und die FrauenFür Cristian Quadflieg ist Johann Wolfgang von Goethe kein Denkmal und kein langweiliges Sujet. Für sein unkonventionelles Bühnen-Programm über Goethe wählte der Meister-Schauspieler den Untertitel „Eine erotische Biografie“ und  schaut nun von diesem Blickpunkt aus dem großen Klassiker neugierig „in die Karten“.  Der Dichterfürst  war ein vom Eros getriebener Mann, fähig mit größter Emphase zu lieben und zu leiden und wusste bei alledem seine Dichtungen meistens mit einem sehr delikaten Humor zu unterlegen. In einer kurzweiligen Mischung aus Gedichten, Briefen, Tagebuch-Notizen und Zitaten aus Romanen und Dramen führt Christian Quadflieg seinem Publikum vor Augen, wie sehr sich Goethe durch die schicksalhaften Begegnungen mit der „holden Weiblichkeit“ immer aufs Neue zu  wundervollsten Werken hat inspirieren lassen: von der ersten Liebelei des jungen Jura-Studenten bis hin zu den Liebesverflechtungen des 80-jährigen.

Die Lesung ist am 23. Oktober um 19.00 Uhr in der Parkresidenz Rahlstedt.

A Naye Geshikhte

Petra-Marco-MichaelTraditionell und hochaktuell, speziell und universell. Dieser Abend entführt in die Welt der jiddischsprachigen Literatur und des unbegleiteten jiddischen Gesangs des 19. und 20. Jahrhunderts. Er ist einer unglaublichen Vielfalt und dem Facettenreichtum

von Sichtweisen, Darstellungsarten und Themen in Literatur und Lied gewidmet, wie Literatur und Liedgut jüdisches Leben überliefern, beschreiben und kommentieren. Ob humoresk, mit sarkastischem Ernst oder einfach und direkt – immer aus dem Leben erzählend! Selten gehörte, zum Teil durch Feldaufnahmen überlieferte Lieder und zeitgenössische Kompositionen, ganz im Sinne der jiddischen Erzähltradition ohne instrumentale Begleitung, pur und einfühlsam gesungen. In einem Gewebe mit modernerer jiddischsprachiger Literatur von Avrom Sutzkever, Yossel Birstein, Kadya Molodowsky, Rokhl Korn und weiteren Autoren, zeichnen Petra Frühling, Michael Grill und Marco Moreno ein Stück jüdisch-europäischer Geschichte, die einen Bogen von der reichen jiddischen Kultur Osteuropas bis in die USA und Israel spannt. Gewidmet ist dieser Abend einer unglaublichen Vielfalt von Sichtweisen, Darstellungsarten und Themen in jiddischer Literatur und Liedgut, wie sie jüdisches Leben überliefern und sich dabei jeglichem Klischee entziehen.

Die Literatur wird in deutscher Übersetzung vorgetragen. Es ist die Liebe zur jüngeren jiddischen Literatur und des unbegleiteten jiddischen Liedgesangs die Petra Frühling, Michael Grill und Marco Moreno verbinden. Gemeinsam gestalten sie das Lieder- und Leseprogramm „A Naye Geshikhte“, um den teils unbekannten, teils vergessenen Liedern, Geschichten und Gedichten ein Forum zu bieten.

Petra Frühling: “Als freischaffende Künstlerin und Sängerin suche ich nach Formen starker, berührender und tiefer Erzählkraft. Das jiddische traditionelle, unbegleitete Lied besitzt solche Kraft. Ich erlernte und erforschte viele dieser Lieder bei dem für seine besondere Qualität unter den weltweiten Festivals geschätzten Yiddish Summer in Weimar von Musikern, Sängern und Musikethnologen wie Michael Alpert, Ethel Raim, Itzik Gottesmann und vielen anderen.“

Das Konzert ist am 25. Oktober um 19:00 Uhr im Kulturschloss Wandsbek.

LIQUIDs – Ein Lehrstück über Flüssigkeiten

image010Auf Wasser kann man nicht laufen und Flüssigkeiten fließen immer nach unten, oder? Zoe Laughlin, Wissenschaftlerin von der Materials Library aus London, ist sich da nicht so sicher: Sie hat für das Forschungstheater die seltsamsten Flüssigkeiten der Welt untersucht und zusammengestellt. Zum Beispiel magnetische oder solche, die man wie einen Gummiball gegen die Wand werfen kann. Wusstet Ihr, dass alles, was heute fest ist, früher einmal flüssig war, und dass es zu jeder Regel eine Ausnahme gibt? Matthias Anton, Künstler aus Hamburg, und Hannah Kowalski vom Forschungstheater laden das Publikum ein, am großen Wasserbassin zu experimentieren und zu probieren, zu gießen und zu pusten. 40 Gießkannen und 10 Kilo Trockeneis stehen bereit.  Ki. 2 bis 10 Jahre.

Als eine der fünf impulsgebenden deutschen Kindertheater-Inszenierungen ausgewählt für „Augenblick mal!“ 2013.

Das Kindertheater spielt am 25. + 26. Oktober um 16.00 Uhr und am 27.-29. Oktober und 30. + 31. Oktober jeweils um 10.00 Uhr im FUNDUS-Theater.

Die kleine Zauberflöte (Kinderfassung)

„Die Zauberflöte“ – nicht nur Märchenoper – macht deutlich, dass die Sonne die Nacht besiegen kann. Aber die Menschen Tamino und Pamina müssen ihren Teil dazu beitragen und die auferlegten Prüfungen bestehen…
Szenische Aufführung der Zauberflöte von W.A. Mozart. Es singen und spielen Solisten und der Chor des Opernensemble sowie ein Kinderchor. Inszenierung: Paul Schmolke; Klavier: Antonina Rubtsova; Flöte: Angelika Brauer; Pauke: Petra Tonndorf. Musikalische Leitung: Ursula Schmolke-Henke. Vorbestellungen bitte beim Ensemble Mozart: Tel: 040/640 34 65 oder via Mail an ps@ensemblemozart.de. Veranstalter: Opernensemble Hamburger Mozarteum.

Die szenische Aufführung ist am 19. Oktober um 16.00 Uhr im Jenfeld-Haus.

Michael Pommerening stellt sein neues Buch „Matthias Claudius“ vor

pommerenke claudiusbuch2015 jährt sich zum 200. Mal der Todestag von Matthias Claudius, dem Dichter und Redakteur des „Wandsbecker Boten“.

In seinem aktuellen Buch skizziert Michael Pommerening das Schaffen des „Wandsbecker Boten“ und gibt einen Einblick von Matthias Claudius zu den großen Schriftstellern seiner Zeit.

Die Lesung im Rahmen von „Treffpunkt Thalia 2014“ findet am 18. Oktober von 11 bis 14 Uhr in der Thalia-Buchhandlung im Quarree statt.

Jenfelder Geschichten mit buntem Programm

Unbenannt-1Zum 8. Mal fanden am vergangenen Freitag die Jenfelder Geschichten im Jenfeld-Haus statt. In diesem Jahr wurde sie erstmals allein vom Kultur-Bereich der Quadriga gGmbH unter der tollen Federführung von Helga Könings-Schinner veranstaltet. Für das Publikum gab es ein spannendes Programm für alle Altersgruppen. Das reichte von der Ballettschule Renate Freitag (Foto) über die Modenschau der Nationen, Klein Erna-Sketchen bis zu einer Karate-Vorführung des TSV Wandsbek-Jenfeld (Foto). Insgesamt kamen die Beiträge aus den Bereichen Tanz, Theater, Videobeiträgen und Kurzfilm. Insgesamt eine hervorragende Mkinderballettischung aus dem Stadtteil Jenfeld, die beim Publikum gut ankam.

A Tribute to Sidney Bechet

A Tribute to Sidney Bechet, DMJ & LiebetruthAuf der Flaniermeile der Jazzgeschichte macht die „Delta Mood Band“ eine glänzende Figur! Da ist sie voll in ihrem Element: Sei es New Orleans-Jazz in seiner authentischen Robustheit oder Blues & Boogie mit viel Feeling und Power. Wenn diese Musiker ihre Instrumente zur Hand nehmen und loslegen – stilvoll und schnörkellos – ist der Staub der Vergangenheit schnell weggeblasen, und kein Fuß bleibt ruhig! Schon bei ihrer Hommage an Louis Armstrong mit dem wunderbaren Trompeter Thomas Niemand haben Ralf Böcker und seine elektrisierende Klarinette, Gregor Kilian am Piano und Nils Conrad am Schlagzeug das Publikum der Parkresidenz zu Begeisterungsstürmen animiert. Der prominente Gastsolist dieses Programms ist kein geringerer als Starklarinettist GÜNTHER LIEBETRUTH – eine Legende des Jazz in Hamburg und ein toller Entertainer an diesem Instrument. Sein sogenanntes “Liebetruphone“ – eine Imitation der Trompete – sowie sein kreolischer Scat-Gesang sind unübertrefflich. Sein Spiel-Stil zeigt u.a. Einflüsse des großen Klarinettisten und „Saxophonisten der ersten Stunde“, Sidney Bechet, dem dieser Abend gewidmet ist. Man darf sich also mit großer Vorfreude auf einiges gefasst machen!

Jazzkonzert am 16. Oktober in der Parkresidenz Rahlstedt.

Nabelschnüre

Unbenannt-1Michael McKeever, ein zeitgenössischer Autor des amerikanischer Theaters, beleuchtet in fünf kurzweiligen Szenen das Verhältnis Mutter-Kind und bringt damit die Binsenweisheit auf die Bühne, daß es wohl niemanden gibt, der ohne Mutter leben kann – doch wie ist es mit ihr …? So bietet er ein Panoptikum heiterer, ernster und skurriler Beziehungsvarianten an, in das er eine gehörige Portion schwarzen Humors einfließen läßt.

Eine Tochter überrumpelt ihre Mutter in der Küche mit einem schockierenden Geständnis! Ein junger Mann, der mit der Kirche nicht viel am Hut hat, verwirrt einen Pfarrer mit einer befremdlichen Bitte um Absolution. Die neureiche Claire Wydner-Doyle erfährt zu ihrem Erstaunen auf einem unsinkbaren Schiff, daß Kinder wohl auch Arbeit machen können. Francine, hochschwanger, erzählt ihrem Gatten saufend und rauchend einen höchst eigenartigen Traum. Bei einer Mutter und Schwiegermutter hat sich hoher Besuch angekündigt, woraufhin jede Menge Muffins gebacken werden.

Michael McKeevers Nabelschnüre wird aufgeführt von der Theatergruppe PLATZ FREI, einem im Februar 2010 gegründeten Ensemble von ehemaligen Schülerinnen und Schülern des Faches Darstellendes Spiel, die sich, zum Teil nach anderthalb Jahrzehnten, unter der Leitung ihres pensionierten Spielleiters Winfried Siebert zusammengefunden haben. Nach Federico García Lorcas Tragödie Bernarda Albas Haus und der Komödie Und das am Montagmorgen von John B. Priestley ist dies die dritte Produktion des Ensembles.

Ort: BiM, Saseler Str. 21, Termin: 17.10.2014 um 20.00 Uhr

Der Schlüssel zur Macht

behind-the-curtain-015-1DBL8141Diese neue Produktion des Jugendtheaters Tarantella beschreibt das Abenteuer einer Clique im Jugendalter, die sich auf die Suche macht nach dem Schlüssel zur Macht.
Dieser Schlüssel unterliegt keinem materiellen Wert, sondern bezieht sich auf die moralische Haltung und das verantwortungsvolle Handeln des Menschen. Um das wahre Geheimnis dieses Schlüssels zu ergründen, durchläuft die Clique einen sozialen Prozess, innerhalb dessen sie bestimmte Aufgaben lösen und bewältigen muss. Das Stück ist geeignet für Kinder ab dem Grundschulalter bis hin ins weit reichende Erwachsenenalter.
Leitung: Claudia Franzen-Wilk; Konzept: Claudia Franzen-Wilk, Malte Diestel; Bühnenbau: Marc Kottmann. Vorverkauf unter 040 /656 57 58, via Mail vorbestellung@tarantella.de oder direkt an der Abendkasse. Weitere Informationen unter www.tarantella.de .

Die Vorstellung ist am 11. Oktober um 17.30 Uhr im Jenfeld-Haus.

Pegasus Preis 2014 von ExxonMobil für Ohnsorg Studio

pagasusPegasus, das geflügelte Pferd aus der griechischen Mythologie, symbolisiert unbegrenzte Leistungsfähigkeit durch schöpferische Fantasie. Aus diesem Grund hat ExxonMobil ihre jährlich verliehene und mit 35.000 Euro dotierte Auszeichnung für Hamburger Privattheater auch Pegasus Preis genannt. Mit ihm werden Kreativität und Risikobereitschaft gewürdigt.

Für die Spielzeit 2013/2014 erkannte die Fach-Jury im Ohnsorg Studio die wichtigste institutionelle Bühneninnovation in Hamburg. Damit würdigte sie die mutige Entscheidung des Intendanten Christian Seeler, eine Spielstätte mit Unbenannt-1nur 70 Plätzen zu überwiegend ermäßigten Kartenpreisen – das Ohnsorg Studio – zu gründen. Ebenso wurden die tollen Leistungen der Leiterin Cornelia Ehlers auf konstant hohem Niveau gelobt. Große Anerkennung fand auch das Gesamtkonzept, Kinder und Jugendliche mit zweisprachigen Produktionen an die plattdeutsche Sprache und das Theater heranzuführen und dieses Angebot um Konzerte, Lesungen und Solo-Auftritte der Schauspielerinnen und Schauspieler des Ohnsorg Ensemble zu ergänzen.

Cornelia Ehlers gelang es in den zwei Jahren überdurchschnittliche bis herausragende Inszenierungen für Kinder und auch Erwachsene herauszubringen. Das Ohnsorg-Ensemble zeigte bei der Verleihung des Pegasus-Preises gestern im Ohnsorg-Theater Ausschnitte aus den Studio-Produktionen „Leonce un Lena“, „De Chorproov“ und „Die große Wörterfabrik – Wöör mit Kulöör“. Zum Abschluss präsentierte Sandra Keck einen Ausschnitt aus ihrer neuesten Produktion „Bauernhof-Rock“.

Christian Seeler dankte in seiner Rede Herrn Dr. Manfred Bullinger, Firma ExxonMobil, für den Einsatz, die Privattheater und damit die Hamburger Kultur zu unterstützen. Und dankte aber auch neben Cornelia Ehlers für die fantastischen Inszenierungen, dem gesamten Ohnsorg-Team vor und hinter den Kulissen für den tollen Einsatz. Weiter ging er aber auch auf die vom Hamburger Senat geplanten Kürzungen im Doppelhaushalt 2017/18 ein. Die hier vorgesehenen Kürzungen sollten wohl überlegt sein, da jeder Euro weniger für viele Kultureinrichtungen – gerade auch im Privattheater-Bereich – existenzbedrohend sein können, und die kulturelle Vielfalt für Einheimische und Touristen gefährden.

 

Foto: Dr. Manfred Bullinger, Firma ExxonMobil (l.) übereicht Cornelia Ehlers und Christian Seeler der Pegasus-Preis 2013/14.