Die ersten Hüpfer der Minilurche

OLYMPUS DIGITAL CAMERADer NABU bittet um Rücksicht: Minifrösche und Minikröten an Hamburgs Gewässern unterwegs.

Derzeit können aufmerksame Hamburgerinnen und Hamburger tolle Beobachtungen machen, wenn sie den Blick nach unten richten: Hamburgs Kleintierwelt bewegt sich. In der Nähe von Teichen, Bächen und Tümpeln kann man Minifrösche und Minikröten bei ihren ersten Hüpfversuchen beobachten.
Der NABU Hamburg bittet Spaziergänger und Fahrradfahrer, Rücksicht auf diese winzigen Amphibien zu nehmen. Es handelt sich bei den Tieren um junge Erdkröten und Braunfrösche wie der häufige Grasfrosch und der viel seltenere Moorfrosch.
Sobald alle Beine ausgebildet sind und der Kaulquappenschwanz sich zurückgebildet hat, verlassen die jungen Tiere das Wasser. „Das lässt sich zur Zeit gut an vielen Gewässern und auf den angrenzenden Gewässern beobachten“, erzählt Krzysztof Wesolowski, Biologe beim NABU Hamburg. „Die kleinen Tiere sind etwa fliegengroß und haben vor dem Erreichen der Reife eine gefahrvolle Zeit vor sich“, erklärt er. Im Wasser sind sie eine leichte Beute von Schwimmkäfern, Rückenschwimmern und Wasserskorpionen. Gelangen sie dann an die Luft stellen Laufkäfer und Vögel eine Gefahr da. Darüber hinaus müssen sie für den Winter ein frostfreies Versteck finden. Gelingt ihnen dies nicht, fallen sie den Temperaturen zum Opfer. Erst Jahre später kehren sie in ihr Geburtsgewässer zurück, um dort selber Eier abzulegen. „Der Weg dorthin kann mehrere hundert Meter lang sein. Wenn die Amphibien dabei Straßen überqueren müssen, gibt es neben den natürlichen weitere unzählige, sinnlose Opfer“, beklagt der Amphibienfreund. Von mehreren tausend Eiern eines Kröten- oder Froschpaares überleben nur einige das Ei- und Kaulquappen-Stadium. Der NABU appelliert an Spaziergänger und Wanderer, die kleinen Jungfrösche zu beachten und zu beobachten. Durch verstärkte Aufmerksamkeit insbesondere in der Nähe von Gewässern könne das Zertrampeln dieser Jungamphibien vermieden werden. „Auch durch diese wortwörtlich kleinen Schritte können wir der uns verbliebenen Natur helfen“, so Wesolowski abschließend.
Weitere Infos über Amphibien gibt es unter www.NABU-Hamburg.de